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Basteln und Bauen - MyCity or YourCity

  • gelaswind
  • 6. Jan. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Ein Spiel, das sich von Partie zu Partie verändert, der Gedanke gefällt mir.

Ein Spiel, in dem ich beim nächsten Mal mit meinen Entscheidungen der letzten Partie weiterspielen muss, der Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht.

Ich spiele gerne zügig, aus dem Bauch heraus, keine gute Voraussetzung für andauernde Konsequenzen. Außerdem weiß in meiner Familie jeder, wenn wir an einer Kreuzung stehen und den Weg suchen, dass man mich nur fragen muss: Ich suche den falschen Weg heraus.

Beste Voraussetzungen........

Und trotzdem liebäugel ich schon lange mit MY CITY von Dr. Rainer Knizia. Es erschien 2020 beim Kosmos Verlag und schaffte es direkt auf die Nominierungsliste des Spiel des Jahres 2020.

Hinter MY CITY verbirgt sich ein Legacy-Spiel und auch gleichzeitig

Plättchenlegespiel mit 8 Umschlägen (Kapiteln), die nach und nach im Spielverlauf geöffnet werden. Jedes Kapitel hat 3 Einzelpartien und nach 24 Partien ist es dann vollbracht. Keine Storyentwicklung sondern ein Puzzle mit steigender Komplexität steckt im Karton. Diese Mechanik mag ich sehr gern, PATCHWORK von Uwe Rosenberg bleibt wohl immer in meiner persönlichen Top 10.....

Die Veränderungen beschränken sich dabei nicht nur auf die Lege- und Wertungsregeln sondern beziehen den Spielplan mit Hilfe von Aufklebern mit ein.

Hört sich spannend an, löst bei mir aber Beklemmungen aus. Ich will es mehrfach versuchen, dazu lernen, Entscheidungen verändern.......also musste eine andere Lösung her.


Basteln! Teil 1:


Deshalb rückte ich den Spielbrettern mit meinem besten Küchenmesser zu Leibe. Die Ober- und Unterseite ließen sich einfach voneinander trennen, von außen war nach der OP nichts zu sehen. Das ist wichtig, sie sind beidseitig bedruckt. Unter den bespielbaren Bereich habe ich Eisenfolie eingelegt und danach alles innen mit doppelseitigem Klebeband und ganz am Rand mit Bastelleim verklebt - jetzt sind die Bretter deutlich schwerer.


Spielprinzip:

Standardmäßig erhält jeder zu Beginn ein eigenes, identisches Set an Gebäuden in 3 Farben, die auf Polyominoformen gedruckt sind. Im Laufe der Partien individualisiert jeder Spieler sein Set.

In der ersten Partie nutzen alle diese Gebäudeteile nach den recht einfachen Legeregeln, um möglichst viele Felder des Spielplans zu überdecken.

Neben einem Fluss, der den Spielplan unregelmäßig in zwei Hälften teilt, gibt es eine Grasfläche, einzelne Stein- und Baumfelder sowie Wald und Gebirge.

Während Wald und Gebirge gar nicht bebaut werden können, der Fluss nicht überbaut werden kann, generieren freie Bäume Plus- und freie Steine Minuspunkte.

Im Spielverlauf deckt man nun Karten auf, die das nächste zu verpuzzelnde Polyomino zeigen.

Da alle gleichzeitig beschäftigt sind, kommt wenig Langeweile auf.


Im Laufe unserer ersten Runde waren wir nach großer Erwartungshaltung etwas ernüchtert. Sollte das das ganze Spiel sein? Puzzle eine handvoll Teile auf's Bord und zähle Bäume und Steine.....

NEIN!!!!

Denn schon nach Partie 1 begann


BASTELN Teil 2:


Wir durften den ersten Umschlag öffnen!

Jedem dieser acht Kapitel liegt eine kleine Spielregelmodifizierung mit kurzem Flavour-Text und eine sehr übersichtliche Abrechnungsübersicht der drei enthaltenen Runden bei.

Natürlich will ich Euch nichts verraten, aber meine gekaufte Magnetfolie machte aus Aufklebern stabile magnetische Puzzleteile, dazu ein Handyfoto und zur nächsten Partie war in den kommenden Wochen alles ganz schnell aufgebaut und kontrolliert.


Für die 25 Partien haben wir 6 Mal miteinander Tee getrunken, während uns aber Partie 1 wie ein 10 minütiges Kinderspiel vorkam, war Partie 25 ein kniffliges Puzzle mit ca. 20 Minuten Spieldauer.

Dabei hat jeder Umschlag einen Schwerpunkt, einen kleinen Kniff, der uns zwingt unser Spiel etwas anders zu gestalten. Gleichzeitig weiß man nie, welches Bauteil auf der nächsten Karte erscheint oder verschwindet. Planung ist hier dafür da, umgeschmissen zu werden......

Trotzdem gewöhnt man sich an "seine Teile, " sein Brett" und hat das Gefühl jetzt die optimale Anordnung gefunden zu haben. Aber bereits im nächsten Umschlag muss man oft umdenken, was eben noch punkteträchtig war, ist jetzt leider wenig lukrativ oder sogar verboten.

Ich bin da manchmal etwas träge, sodass am Ende die Siegerschleife ganz klar ans andere Tischende ging.


Um genau zu sein, habe ich 18 der 25 Partien verloren.... und trotzdem hat es mir bis zuletzt unglaublich viel Spaß gemacht. Klar ist, das Basteln hat sich gelohnt, jetzt mach' ich es bestimmt nächstes Mal besser :-) Da waren wir uns einig, es hat seinen Reiz nicht verloren und ich empfinde es auch als positiv, dass man wieder im etwas seichteren Bereich neu einsteigt.

Und so hat sich für mich meine kleine Investition gelohnt, zwischen den Runden wurde meist 5-10 Minuten parallel gebastelt, Regeln vorgelesen und Tee mit Keksen aufgefüllt. Irgendwie waren wir dadurch intensiver im Spiel und immer wieder voller Ungeduld und Vorfreude.


Also: RESET!


Als letzter Gedanke kommt bei mir die Frage auf:

Will ich mehr Legacyspiele?

Was soll sich in einem Spiel verändern Mechanik oder Story ?


Ja, ich möchte nochmal etwas starten.

Aber eine große Story möchte ich eigentlich nicht. Ich möchte eine bekannte, lieb gewonnene Mechanik und dann ein paar Überraschungen, die mich flexibler werden lassen.

Da muss ich doch auf "Zug um Zug" schielen.....das fehlt sowieso noch in meinem Regal. In den wenigen Partien bei Freunden wirkte es auf mich immer nur nett, aber als Legacy hat es bestimmt Luft nach oben.

Ich werde berichten......







 
 
 

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