Carnival of Monsters geht immer - nicht nur an Fasching!
- gelaswind
- 10. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Nov. 2021

Auf unserer Reise durch ferne Länder fangen wir große und kleine Monster um am Spielende eine beeindruckende und punktereiche Sammlung ( persönliche Menagerie der Monster ) vorweisen zu können, denn der beste Monstrologe wird neues Mitglied der Königlich Monstrologischen Gesellschaft. Und wer will das nicht?
Carnival of Monsters hat mit seinem Autor Richard Garfield einen Star der Sammelkartenszene hinter sich. Sein bekanntestes "Kind" ist sicherlich Magic: The Gathering. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es über 30 Millionen Fans und eine unglaubliche Zahl an Karten weltweit.
Aber hier in meinem Spieleregal liegt kein weltbekannte Schwergewicht sondern ein sympatisches Familien-/Kennerspiel. Das Projekt sollte ursprünglich mit Zeichnern des großen Bruders auf Kickstarter finanziert werden, scheiterte aber. Mit Amigo fand sich ein Verlag, der seine Spiele weniger an die Zielgruppe Vielspieler verkaufen will, sondern an Familien und Gelegenheitsspieler.
Und das passt hier auch hervorragend!
Das Spielprinzip:
In der Tischmitte liegt ein kreisrundes Spielfeld, auf dem die allgemeinen Materialien wie Geld, Käfige, Carnival-Karten, Kredite, Würfel und Rundenkarten bereit liegen.
Alle am Tisch erhalten ein persönliches Spielertableau, 4 Kronen Grundeinkommen und zwei Startländer.
Alle Materialien sind einfach schön! Liebevoll mit vielen Details gestaltete Karten warten darauf von uns entdeckt zu werden. 7 bekannte Grafiker der Spieleszene wie u. a. Dennis Lohausen, Michael Menzel oder Franz Vohwinkel schaffen eine tolle Atmosphäre auf dem Tisch.
Aus dem Pool von über 200 Carnival-Karten erhält jeder eine Starthand von 8 Karten. Es wird gedraftet, d. h. man nimmt sich eine Karte und gibt alle anderen an den Sitznachbarn weiter. Alle drehen gleichzeitig die ausgesuchte Karte um und nutzen sie. Danach sucht man eine neue Karte aus und gibt wieder den Rest weiter.
Nach der 8. Karte endet die Runde, hier ist es eine Jagdsaison. Nach 4 Runden wird der Gewinner anhand der Punkte ermittelt.

Alles soweit ganz einfach, doch es gibt ganz verschiedene Kartentypen und nicht jede Karte ist sofort spielbar. Um Monster auslegen zu können müssen wir zuerst die zugehörige Landschaft in der richtigen Stärke ausliegen haben. Helfer oder kleine Ereignisse bringen uns Unterstützung durch Geld oder Käfige für die Jagd, Siegendbedingungskarten werden natürlich erst am Ende gewertet. Alle Karten, die wir nicht sofort verwenden, müssen wir deshalb einlagern und das kostet immer eine Krone.

Beispiele für Helfer, den man gegen eine Kronenzahlung anheuern kann.

Kleine Bonusereignisse an der Zeitung zu erkennen, bringen uns einmalig Unterstützung.

Siegendbedingungen müssen bis zum Schluß gelagert werden. Sie bedienen ganz unterschiedliche Aspekte der Kartenauswahl.
Meist dauert es nicht lange und der erste Kredit am Tisch ist fällig. In einem Zug hätte man am liebsten alle Karten und im nächsten keine. Und so ist Geld hier meist Mangelware und wie so oft im Leben gilt:
Wenn Du mal kein Glück hast, kommt noch Pech dazu.......
Aber ist das ein Problem des Spieles?
Meiner Meinung nach nicht.
Eine Partie zu viert dauert in der Regel selten länger als 30-45 min. Ist man nur zu zweit gibt es eine sehr angenehme Drafting-Regel, bei der in jedem Zug eine bekannte Karte beim Weitergeben verschwindet und eine Unbekannte dazu kommt. Auch hier gibt es also nicht vorhersehbare Unwegsamkeiten oder auch Erfolgserlebnisse.
Alle Abenteurer am Tisch haben so eine faire Chance zu gewinnen oder zu verlieren :-) Das Spiel verhindert damit einen Vorteil in gemischten Gruppen. Natürlich kennt man nach ein paar Partien die Karten besser und sucht dadurch oft schneller beim Drafting aus, aber berechnen kann man den Fortgang eben nicht. Und wenn's gar nicht läuft, hilft nur: Revanche!
Für mich macht das Spiel so alles richtig.
- Kids finden die Grafik sehr cool
- Gelegenheitsspieler kommen schnell rein
- wenig Downtime, da alle gleichzeitig draften
- auch Vielspieler haben keine Gewinngarantie gegen Neulinge
Und Hand auf's Herz unter uns Abenteurern:
Ist es nicht ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man morgens die Tür zur Menagerie aufschließt und ein Mondhai, eine Cumuluskäfer und ein Schwertflügler wollen gefüttert werden ?!
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