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MEADOW - meine liebste Spielwiese

  • gelaswind
  • 14. Aug. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Schon lange schleiche ich um diesen Artikel herum, unschlüssig wie ich diesem Spiel am besten gerecht werde. Nachdem ich dieses Bild am Feldrand hinter dem Haus gemacht hatte, war es Zeit sich endlich daran zu setzen.


MEADOW - IM REICH DER NATUR von Klemens Kalicki erschien beim polnischen Verlag Rebel Studio 2021 in deutscher Erstauflage, die Erweiterung WASSERWELTEN im Jahr 2022, sie macht das Spiel komplexer aber auch runder.

Doch vielleicht sollte ich lieber an erster Stelle die Künstlerin Karolina Kijak nennen, ihre wunderschönen Aquarellzeichnungen beleben das Spielmaterial und lassen die Mechanismen erst thematisch werden.

Für mich ist die Entscheidung des Verlags zu diesem Grafikstil auch ein ganz klares Zeichen für die Entwicklung des Brettspielhobbys von der männlich/weißen Nerd-Ecke hin zum weiblichen Anspruch ohne dabei im Familienniveau stecken zu bleiben. Begonnen hat dieser Prozess bereits um 2019 durch große Projekte wie Flügelschlag und Parks, mittlerweile gehört der naturalistische Zeichen- und Malstil in vielen Themenbereichen fest zum Hobby. Hundespaziergang, Zimmerpflanzenpflege oder Forschungsreise liefern ebenfalls tolle Bilder.

Dankeschön!

Es gibt mehr als Mittelalter, Zombies und Weltraum.....

Inzwischen habe ich zahllose Partien solo und im multiplayer Modus gespielt und mag das Spiel noch immer sehr gern.

Meine erste Begegnung damit war 2021 auf der BerlinCon mit zwei männlichen Vielspielern am Tisch. Als letztes Spiel einer langen Gamenight wurde es mir zuliebe auf den Tisch gelegt, ich hatte lange genug gequängelt..... In der Erwartung eines seichten Familienspiels, lag es am Ende des WE bei uns allen erstaunlicherweise ganz vorne beim Spielspaß.


Seitdem sind über 2 Jahre vergangen, die Grafik ist und bleibt Geschmackssache, aber das Spiel hat seinen Reiz behalten.

Natürlich ist es provokativ die Vorliebe an naturalistischen Aquarellzeichnungen am Genus einer Person fest zu machen, trotzdem hat sich die Spielebranche in den letzten Jahren deutlich breiter ausgerichtet. Bestimmt auch auf Grund der Veränderungen am Spieltisch, die Basis ist breiter geworden, weiblicher, die Art der Influencer auf Medien wie YouTube oder Instagram deutlich bunter. Analoges Spielen ist nach den vielen starken Jahren der Videobranche wieder im Trend, Digitales Fasten ein moderner Begriff.

Schaut mal rein bei #boardgamesinthewild oder #mondayboardnature

und lasst Euch inspirieren (Instagram) .


Zuvor ist es aber Zeit Euch hier mit auf einen Spaziergang mit zu nehmen, Urlaubserinnerung oder Sehnsuchtsort ganz egal, in MEADOW findet jeder "sein" Stück Natur zum Anfassen.



Spielprinzip:

MEADOW ist ein Kartenspiel mit über 180 individuell gestalteten Karten.

Man sammelt Siegpunkte, indem man vor sich eine persönliche Auslage aufbaut und allgemeine Ziele erfüllt, in der Erweiterung sogar noch auf einer Rennstrecke zusätzliche Boni und Punkte freischaltet.

Im Solomodus haben wir einen Bot, der uns, einfach zu handhaben, Karten wegschnappt und damit eigene Siegpunkte sammelt.


In der Spielmitte liegt ein Raster aus 4 x 4 Karten aufgedeckt ( die "Wiese" voller Themenkarten Feld und Wald), daneben ein Rundentableau mit allgemeinen Zielen und begrenzten Sonderaktionsplätzen ("Rastplatz mit Lagerfeuer") sowie einer Rennstrecke mit Bonussystem und zusätzlichem Kartenraster (Flusslauf).



Alles in allem wird hier selbst mit 2 Spielern eine Tischlänge von +1,60m benötigt.

Unsere Auslage zum Spielende besteht aus senkrechten Kartenreihen, die einander durch Symbole bedingen. Thematisch begeben wir uns dabei auf eine Wanderung durch Feld, Wald und am Wasser entlang.


Die unterste Karte gibt immer mindestens einen Landschaftstyp vor, darauf kommen dann beliebig viele unserer Karten, deren Bedingungen durch die Auslage "gerade sichtbar" sind.

Hier muss der Fisch vor dem Siebenschläfer gelegt werden, da sonst der Käfer beim Übereinanderlegen verdeckt wird.

Der Fisch braucht das Symbol Käfer oder alternativ eine Made und Wasser.







Gespielt wird nacheinander im Uhrzeigersinn über mehrere Runden. Dabei besitzt jeder ein Set aus identischen Wanderplättchen, die einen zweigeteilten Pfeil bilden. Auf der Spitze gibt es Zahlen von 1-4 bzw. einen Joker, auf dem hinteren Ende sind Aktionen bzw. ein Joker abgebildet

Damit kann ich entweder eine Karte im Wiesen-Raster durch seitliches Anlegen markieren oder aber am Lagerfeuer eine Aktion machen.


Der lilafarbene Spieler hatte sich hier bereits 3 Karten genommen, alle aus der gleichen Spalte. Nach jedem Zug wird direkt wieder aufgefüllt, sodass hier mit der "2" von unten und der "3" von oben nacheinander eine Karte vom gleichen Feld genommen wurde.






In diesem Fall sind alle Plätze am Lagerfeuer in der 1. Runde (siehe Wanderer) für Aktionen genutzt worden. Die Ikonografie ist eingängig und schnell erklärt.

Direkt am Feuer liegen die Aufträge, gelb hat bereits 2 erfolgreich ausgelegt gehabt. Dabei müssen die Symbole auf Kartenreihen direkt nebeneinander liegen zum Werten.

Z. B. Zaun und Adler mit 2 Punkten, Adler und Wolf mit 3 Punen


Manche ausgelegten Karten lassen mich zusätzlich auf dem Flusslauf "weiterpaddeln".

Je weiter ich komme, umso mehr Boni sammle ich dabei ein. Allerdings geben die Karten mit Paddelaktion auch keine eigenen Siegpunkte wie die Karten der Wiese.


Wer nach der letzten Runde die meisten Punkte durch angelegte Karten, allgemeine Ziele oder den Flusslauf generiert hat, gewinnt.

Da die Karten in Abhängigkeit voneinander ausgespielt werden, liegt auch etwas Glück im Spielprinzip. Gleichzeitig fordert es aber auch das ständige Überdenken meiner Spielstrategie. Ähnlich wie bei Spielen wie Terraforming Mars oder Erde ist es sinnvoll flexibel zu reagieren. Karten zu opfern um andere Ausspielen zu können, ist notwendig. Blockieren meine Mitspieler das Raster, ist es genauso wichtig noch das richtige Aktionsplättchen frei zu haben um

am Lagerfeuer agieren zu können.

Das Endergebnis ist oft recht eng und wer in der letzten Runde keine Karte mehr spielen kann, verschenkt dann die letzten Punkte zum Sieg.


Als Gimmick gibt es in beiden Boxen noch ein paar verschlossene Umschläge mit thematischen Sets, z.B. öffne ihn an Weihnachten oder wenn Du einen Nationalpark besucht hast....


Negativ ist an diesem Spiel für mich eigentlich nichts aber eine kleine Anmerkung muss man fairerweise machen:

Spielt man in Gruppen mit unterschiedlicher Spielerfahrung, fährt sich der Neuling oft zum Ende hin fest, was recht frustig sein kann.

Die beste Abhilfe ist:

Sich über die hübschen Karten freuen und nochmal spielen!

Ein Gefühl für Synergien und Häufigkeiten in den verschiedenen Kartenstapeln erhält man nur durch Spielpraxis.


Im Solomodus bedient sich der Bot an allen übrigen Wanderplättchen und schnappt sich so Karten aus der Auslage. Dabei wird jeder der drei Seiten der Wiese eine andere gegnerische Farbe zugeordnet, die die Zielkarte bestimmt. Das ist ganz simpel und schnell zu managen, mein eigener Zug läuft dagegen ab wie immer.

Ein kleines Raster hilft hier den Überblick zu behalten. Der Bot macht keine Züge mit Hilfe der Aktionsseite der Pfeile.


Nach Spielende muss ich mehr Punkte als der "Eremit" haben um zu gewinnen. Eine kleine Tabelle gibt mir zusätzlich eine Wertung über die Qualität meiner "Wanderung".

Alles prima, aber warum gebt Ihr mir keine Challenge??? Ich will Ziele, Einschränkungen und Hindernisse für den Reiz am Solospiel :-)


So, hast Du Deine Wanderschuhe schon geschnürt und die Kamera eingepackt? Viel Spaß beim Entdecken wünsche ich Dir,

vielleicht begegnen wir uns ja mal beim Wandern!



 
 
 

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