Schwein gehabt ??? JA!
- gelaswind
- 18. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit

Sieht gut aus, oder?!
OK, ich gebe zu, dass es eine rhetorische Frage ist, denn wer hier weiterliest, wird wohl auch zur Gattung der Fleischfresser gehören. Allen anderen rate ich weiter zu scrollen.....
Auf dem Speiseplan standen heute auf jeden Fall
SPEAR RIB'S MIT PFIRSICH-HABANERO SAUCE
Sie sind zart, saftig, malzig-würzig...... Einfach himmmmmmmmlisch!
Dazu gab es ein frisches Weizensauerteigbrot und, typisch Südstaaten, selbsteingelegte süß-scharfe Gürkchen (Pickles) ......
Tagesplan:
9.00 Uhr Start
19.00 Uhr Satt

Ohne das richtige Stück Fleisch können es kein guten Rippchen werden. Wir haben hier einen tollen Metzger, der sich schon lange mit dry-aged Produkten und dem amerikanischen Schnitt für Smoker-Fleisch beschäftigt.
Das ist das Prachtstück :
2,5 kg feinste Rippchen im St. Louis-Cut.
D.h. viel Fleisch am "dicken" Ende der Rippe, ganz anders als die Babyribs, die meistens hier in Deutschland verkauft werden und schnell trocken werden.
Hier wird später nicht geknabbert sondern abgebissen.

Wenn um 18.00 Uhr gegessen werden soll, starten wir um 9.00 Uhr morgens mit dem Vorbereiten des Fleisches. Ein Rub aus verschiedenen Gewürzen gibt ihm seinen besonderen Geschmack. Und da hat wahrscheinlich jeder ein anderes Rezept, wir lieben Rippchen süßlich und würzig, deshalb mische ich den Rub so:
4 EL Paprikapulver süß
2 EL Zucker (braun oder weiß)
1 EL Salz
2 TL Schwarzer Pfeffer
1 EL Oregano
1 TL Cayennepfeffer
1 TL Senfpulver
1 TL Knobipulver
1 TL Zwiebelpulver
Das Fleisch muss damit gründlich eingeklopft werden, danach wandert das Fleisch ohne Abdeckung in den Kühlschrank.

Genauso wichtig wie der Rub wird später die BBQ Sauce sein und auch die setzt man direkt morgens an. Alternativ kann man sie auch heiß in Flaschen abfüllen und dann schon vorbereitet im Kühlschrank lagern.
Unsere Lieblingssauce zu den Ribs ist die
PFIRSICH HABANERO BBQ-SAUCE
Rezept:
In einem Topf eine halbe Zwiebel und 2-3 Knobizehen fein gehackt in Öl anschwitzen. Sobald alles glasig wird 3-4 EL Zucker und 1 EL Senfpulver einstreuen und mit 100 ml Apfelessig ( alternativ Apfelsaft und Essig 1:1) ablöschen.
Diesen Süd auf kleinerer Hitze kurz einköcheln lassen.
Aufgeschüttet wird mit 1 Dose gehackten Tomaten und 1 Dose Pfirsichen (gezuckert) sowie 1-2 Chilischoten (gerne auch getrocknet, wir haben immer einen Vorrat vom letzten Sommer).
Abgeschmeckt wird mit etwas Worcestershiresauce, Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft.
Alles zusammen darf gerne ca. 1 h köcheln, danach kurz durchpürieren und heiß in Schraubflaschen abfüllen.

11.00 Uhr
Das Smokerholz sollte vor seinem Einsatz mindestens 1 h Gewässer werden. Zum Schweinefleisch passt sehr gut Äpfel- oder Hickoryholz, eingeweicht wird es heute mit einem Pils.

11.30 Uhr: Die Stücke dürfen bei Raumtemperatur akklimatisieren, 12.30 Uhr: Der Smoker ist mit Briketts gut angeheizt und das Fleisch wird die nächsten Stunden bei 100-120° unter der Haube liegen.
Die nassen Späne werden von jetzt ab, immer wenn es nicht mehr aus dem Kamin raucht (etwa alle 30 min.) , in kleinen Portionen auf die Briketts gelegt.

14.30 Uhr: Nach 2h im Rauch haben die Fleischstücke eine appetitliche Farbe. Der Rauch hat um das Fleisch eine aromatische Kruste entstehen lassen. Sie schließt das Fleisch nach außen hin, der Fleischsaft bleibt und das Fett im Innere wird am Ende nicht mehr zu sehen sein aber das ganze Stück trotzdem saftig gehalten haben.

Ab jetzt geht es in den Endspurt:
Die einzelnen Stücke werden in Alufolie eingepackt, aber davor mit einem Mix aus Apfelsaft:Apfelessig im Verhältnis 1:1 und etwas frischem Knobistiften angepinselt.
Fest eingeschlagen bleiben sie bis 17.30 Uhr für weitere 3h im Smoker. Jetzt wird nicht mehr geraucht, sondern bei gleichmäßiger Temperatur weiter gegart.
Der langsame Prozess sorgt dafür, dass aus dem "billigen" Fleisch mit viel Fett Teil nun ein zartes, aromatische Schlemmerstück wird.

17.30 Uhr : FEIN-TUNING
Die letzte halbe Stunde wird die BBQ-Sauce aufgepinselt, das Fleisch kommt direkt auf den Rost und der Deckel geht wieder zu. Der Zucker in der Sauce karamellisiert als weitere Schicht auf dem Fleisch....... ein Traum!
18.00 Uhr:
ZU TISCH! ZU TISCH!
Aber Vorsicht, das Fleisch ist so zart, saftig und mürbe, dass man "sein Rib" nicht am Knochen anheben kann, das Fleisch fällt jetzt beim Anheben einfach ab.
Guten Appetit.......... und bis zum nächsten Mal!
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