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STARKE FRAUEN IN DER SZENE - Sonja Domke

  • gelaswind
  • 13. Sept. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Dez. 2024


Vier Wochen sind ins Land gezogen und ein neuer Donnerstag pusht die Hashtags #boardgameheroines und #equalityinboardgames in den sozialen Medien. Parallel möchte ich wieder einer Frau aus unserer Brettspielszene eine kleine Bühne schaffen.


Wir begrüßen deshalb ganz herzlich:

Sonja Domke

Bloggerin, Podcasterin, Sammlerin und

natürlich Brettspielerin mit Leib und Seele


Die BRETTSPIELPOESIE wurde von Sonja 2015 ins Leben gerufen.

Hier bringt sie neben der Liebe zu Brettspielen auch ihre Passion für das geschriebene Wort, insbesondere Gedichte, zu Papier. Mittlerweile im 10. Jahr ist der Blog eine feste Institution und der dazugehörige Instagram-Account hat eine beachtliche Reichweite.

"Respekt", ist mein erster Gedanke, " wieviel Beiträge waren das wohl in 9 Jahren?"

Wieviele Eindrücke und Gedanken hat hier jemand rund um sein Hobby in Sätze verpackt?

Jede Rezension ist immer mit viel Arbeit verbunden, vom Regelnlesen, über Testspielen bis hin zum Schreiben eines Textes. Hier im Blog reicht es so noch nicht, spielerisch wird meist in Reimen eine Quintessenz vorangestellt und so bekommt auch mal ein kleiner Titel einen grossen Auftritt.





Sonja habe ich im November 2018 bei meiner morgendlichen Hunderunde hinter dem Haus kennengelernt. Nicht persönlich, nein, SIE spazierte über die Spiel in Essen, ICH hatte Kopfhörer auf und die Bretterwisser im Podcatcher.... ein liebgewonnenes Ritual bevor ein hektischer Tag startet.

Eine neue Stimme im gewohnten Podcast, ein Gegenpol zu den drei Männern (Arne Spillner, René Illger und Matthias Nagy) am Micro, noch eher zurückhaltend, abtastend aber keineswegs sprachlos.

Über 250 Podcastfolgen später führt Sonja routiniert durch die Sendung und erobert regelmäßig den Gesprächsfaden von ihren zwei Bretterwisserkollegen zurück. Inzwischen sind sie nämlich nur noch zu dritt, Matthias Nagy hat seit 2021 aus beruflichen Gründen nur noch Gastauftritte.

2021 durfte ich sie dann als Gast der Sendung zumindest am Headset persönlich kennenlernen, herzlich und unkompliziert half sie mir durch diese Folge. Ich war so unglaublich nervös, ein kleiner Schul-Flashback ohne Klassenarbeit.......spannend!

Ein komisches Gefühl, wenn man jemandem bereits viele Stunden zugehört und so eine Art "Einbahnstrassen"-Beziehung führt. Ich war ihr ja bis dato völlig fremd.........



Seitdem laufen wir uns jedes Jahr auf der BerlinCon über den Weg. Sonja ist immer gut drauf, egal wie warm oder eng es ist. Immer werde ich herzlich angestrahlt und wenn wir uns unterhalten, fühle mich sofort wie zuhause nur ohne Hund an der Leine :-)


Dieses Mal kam ganz spontan ein Interview dazu, das mit

THIS OR THAT begann:

Croissant oder Vollkorn?

"Sehr gerne Croissant mit Marmelade" und auf meine Nachfrage auch ohne Kaffee, sehr sympathisch......

Sleeves oder blank?

"Da haben wir zu viele Spiele aber die besonderen werden auf jeden Fall gesleevt. Arche Nova oder Terraforming Mars sind ausgerüstet"

Regeln lesen oder Youtube?

" Auf jeden Fall werden die Regeln gelesen", sicherlich nicht verkehrt bei Sonja's Vorliebe für Eurogames....


Sie ist Wirtschaftsinformatikerin, das zähle ich zu den eher männerlastigen Studien- und Berufserfahrungen. Zusätzlich ist sie seit vielen Jahren ein wirklicher Fußballfan und auch hier in einem stark maskulin geprägten Umfeld unterwegs.

Berührungsängste gibt's da sicherlich keine bei den Bretterwissern, aber

"Kommst Du auch immer zu Wort?" Ein Grinsen huscht über ihr Gesicht "Jaaaaaaaa", kommt etwas langgezogen aber trotzdem entschieden. " Arne fällt mir zwischendurch ins Wort, aber er gibt sich Mühe." Als Zuhörerin würde ich mir manchmal etwas mehr "Sonja" wünschen, aber hier macht eben die Mischung aus den verschiedenen Charakteren auch den Reiz der Sendung.


Und wie ist das sonst so am Spieltisch? Wie nehmen die anderen Dich wahr?

"Durch das Bloggen und Podcaster habe ich nie Probleme ernst genommen zu werden. Ich spiele gerne fluffig, aus dem Bauch heraus. Sobald ich ein Spiel etwas kenne aber zielstrebig auf den Sieg. Das ganze am liebsten ohne fiese Aktionen, Spielmechaniken wie area control sind nicht meins..... zusammen nebeneinander, logisch, tüftelig, das ist klasse.... "

Natürlich ist mir die Antwort auf meine nächste Frage jetzt eigentlich klar.

Was ist Dein Lieblingsgenre?

"Rätselspiele am Tisch und 1 - 2 Mal im Jahr ein Escaperoom. Die Exitreihe ist mein absoluter Favorit, in jeder Box stecken neue Ideen und Überraschungen, toll. Unlock hat sich dagegen nach einer deutlichen Kritik aus den Reihen der Spielenden stark gesteigert und macht auch viel Spaß"


Zurück zum Kernthema STARKE FRAUEN IN DER SZENE

Bist Du bei der Optik der Box, des Themas und des Materials eines Spieles das, was salopp als Zielgruppe "Frau" ausgemacht wird?

"Im ersten Moment: JA

Ich war z.B. auf Malle Prototypen testen. Da gab es alles mögliche auf einem Zeichenblock mit ein paar bunten Klötzen oder einfach schwarz-weiß ohne Thema. Das finde ich schwierig. Thema und Optik machen mich neugierig, Naturthemen und besonders Tiere sind doch nett"

Jetzt grinst sie breit: "Schafe auf Platz 1!" Auch das lag irgendwie auf der Hand.....

Eine kurze Pause entsteht, was ist mit dem zweiten Blick?

"Terraforming Mars ist da eine echte Ausnahme. Beim ersten Mal dachte ich: Das sieht ja aus wie Rotz! Ich hätte es nie spielen wollen, aber weil es so gehypt wurde, musste ich es ausprobieren UND es ist mein Lieblingsspiele geworden."

Selbst jetzt hört man noch ein leichtes Erstaunen in ihrer Stimme bei der Feststellung.

Ja, das Problem mit TfM kenne ich, braun bleibt halt braun, auch wenn man das Spiel in 3D aufpimpt.....

" Mittlerweile muss es sich hart mit Arche Nova batteln.

Für Blog und Podcast muss ich einfach viel ausprobieren und darf dann nur weniger auf die Grafik achten." Sie zwinkert mir zu "Spielerisch kann ich überzeugt werden."


Bei meiner letzten Frage bekomme ich eine ganz knappe Antwort.

Was machst Du in 10 Jahren?

" Immer noch Brettspiele spielen! "


Dieser letzte Satz ist in meinen Augen typisch für Sonja.

Klar und auf den Punkt, unprätentiös aber absolut sachlich fundiert beschäftigt sie sich mit allem rund ums Hobby Brettspielen.

Sie ist nicht laut oder aufdringlich, aber verfolgt ihre Leidenschaft mit großer Freude und ist dabei offen jeden und jedes mit ins Boot zu nehmen.

Unvoreingenommenheit ist eine gute Grundlage und lässt Vorurteilen und Stereotypen wie "typisch männlich/weiblich" einfach keinen Raum.

Gleichberechtigung muss eigentlich nur gelebt, nicht diskutiert werden.


Es war mir eine Freude!










 
 
 

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