STELLIUM - Im All braucht man Fingerspitzengefühl
- gelaswind
- 6. Feb. 2022
- 2 Min. Lesezeit

"Ich mag am liebsten die pinken Murmeln, die sehen aus wie Kaugummikugeln aus dem Automat"
Kennt Ihr die Dinger noch? Früher mit 20 Pfennig zu bedienen, hoffte man auf die richtige Farbe oder noch besser auf eines der seltenen Gimmicks. Und so ruft Stellium bei mir immer ein Retro-Gefühl hervor, dabei ist es alles andere als altmodisch.
2018 erschien das Spiel vom Autor Remi Saunier bei Ankama und lokalisiert etwas später bei der BoardGameBox, Das Grafikdesign verdankt es Aurelie Guarino, die es geschafft hat den öden Weiten des Weltraums ein wenig verspielte Farbe einzuhauchen.

Eigentlich ist es ein abstraktes Spiel. Denn mit verschiedenfarbigen Murmeln versuchen wir auf drehbaren Kreisen Muster aus Zielkarten nachzulegen und damit zu punkten.
Aber gleichzeitig ist es auf eine sehr charmante Art auch thematisch, denn diese Murmeln sind keine Murmeln. Sie sind Planeten, Kometen, Sterne und Supernovas. Gedreht werden Galaxien und in den Zwischenräumen liegen schwarze Löcher eingebettet. Jeder Himmelskörper hat eine eigene Funktion und beeinflusst beim Einsetzen damit auch seine Umgebung.
Abstrakt gesprochen: Jede Murmelfarbe löst eine andere Fähigkeit aus und muss klug gesetzt werden, um eigene Zielkarten zu vervollständigen oder aber die Ziele anderer Mitspieler:innen zu torpedieren.

Beispiele für Zielkarten, teilweise mit steigendem Wert bei mehrfachem Erfüllen der richtigen Konstellation.

(Ausschnitt aus dem Spiel)
Ganz unterschiedliche Funktionen lassen uns Murmeln tauschen, versetzen, in Kettenreaktion weiterschieben oder ganze einzelne Kreiselemente im modularen Spielbrett drehen .
Aber das ist, zumindest für mich, gar nicht so einfach. Denn die Murmeln kommen alle aus einem Sack und werden blind herausgezogen.....
Nein, nicht ganz, denn während die gelben Sterne kleine Glaskörnchen auf ihrer Oberfläche haben, sind die blauen Kometen samtig rau, die grünen Planeten dagegen ganz glatt. Und die pinkfarbene Supernova fühlt sich einfach wie ein Kaugummi aus dem Automat an :-)
Aber irgendwie fehlen mir die Sensoren an den Fingern und der Zeitdruck von 5 Sekunden macht es nicht einfacher. Und so schafft das Spiel etwas Erstaunliches, was wahrscheinlich nicht einmal so geplant war:
Bei gemischten Partien mit Kindern gleicht es aus (irgendwie wissen die Kids immer, was sie da fühlen!), wogegen bei reinen Erwachsenengruppen meist alle gleich sensitiv degeneriert sind :-)
Als letzte Komponente kommt noch ein Memory-Effekt bei den Zielkarten dazu. Von diesen liegt je nach Spieleranzahl eine feste Menge offen aus. Sobald ein Spieler:in ein Ziel aufnimmt, ist es für die anderen nicht mehr einzusehen. Und auch hier speichern die Jüngsten am Tisch meist alles viel besser ab und schaffen es leicht mich zu torpedieren.
In unserem Haushalt schafft es damit ein Gleichgewicht und der Ausgang einer Partie bleibt immer spannend.
Neue Mitspieler:innen macht es neugierig und bei ca. 30-45 min. Spielzeit wird es nicht langweilig.
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