Tauch mit mir!
- gelaswind
- 14. Aug. 2022
- 3 Min. Lesezeit

Tolles Bild, oder?
Dieses kleine Kunstwerk hat meine Tochter gemalt, nachdem wir jetzt 4 Tage lang in ein TIEFSEEABENTEUER eingetaucht sind.

Es ist natürlich ein Spiel, ein kleines Spiel - also eigentlich nur eine Handvoll Spiel und trotzdem sind wir bereits seit 4 Tagen immer wieder beschäftigt!
Der Oink Verlag bringt seine Spiele immer in einer solchen Schachtel heraus, die Kritiken sind in der Regel sehr positiv. Also war ich entsprechend neugierig und auch der stolze Preis von 20 € konnten mich nicht abschrecken.
TIEFSEEABENTEUER kam 2014 heraus und wurde vom Autorenduo Jun und Goro Sasaki erdacht. Die Umsetzung ist modern, asiatisch minimalistisch und in meinen Augen extrem gelungen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass wir nach dem Auspacken sofort testen wollten. Hebt man den Deckel an, ist die Schachtel randvoll mit Spielmaterial, für Stanzbögen ist hier kein Platz. Dicker Karton, Holzmeeple und kräftige, angenehme Farben machen gleich Lust zum Spielen. Zugegeben die Anleitung ist recht klein gedruckt (ich musste meine Brille ausziehen....) aber übersichtlich und klar strukturiert und geschrieben. Alles wird durch die Grafik in den Orginalfarben des Spiels zusätzlich verdeutlicht.
Das Spiel kann mit 2-6 Personen gespielt werden, lebt aber definitiv von der Spielerinteraktion. D.h. hier aber auch, dass sich das Meta-Spiel erst mit mehr Spielenden voll entfaltet.
Das Thema und das Spielprinzip sind sehr gut verwoben mit der Spielmechanik, denn als Abenteurer auf einem alten U-Boot wollen wir Schätze bergen. Aber keineswegs kooperativ! Jeder will hier den größten Gewinn an Land bringen, doch es gibt ein Problem:
Alle hängen am gleichen Sauerstofftank und wenn der leer ist, rettet man nur sein Leben nicht die Beute, also doch vielleicht ein wenig Zusammenarbeit nötig?!
Definitiv, wir beobachten uns gegenseitig, missgönnen den anderen ihre Schätze aber versuchen trotzdem nicht den Anschluss an die Gruppe zu verlieren.
Und so ist das Spielprinzip eine Mischung aus "Push Your Luck", ein bisschen Mathematik und dem Belauern der Mitspieler, denn:
In der Tischmitte liegt das U-Boot mit seinen 25 Sauerstoffeinheiten (Holzmarker zum Anzeigen auf dem Track) und allen Tauchern an Bord.
Die zu entdeckenden "Schätze" haben unterschiedliche Werte in 4 Leveln. Von zartblau über türkis, azur und tiefblau steigt der Wert der Plättchen. Der Farbverlauf nimmt uns so von der Meeresoberfläche bis in die Tiefsee. Dabei werden die Plättchen in einer Art "Schlange" vom U-Boot zum fiktiven Meeresboden ausgelegt.
Zusätzlich zur Farbe sind die Marker mit Punkten in ihrem Level und verschiedenen Formen ganz toll voneinander abgesetzt, verwechselungssicher!
Auf ihrer Unterseite haben die Plättchen individuelle Werte, ansteigend, aber im ersten Level auch einmal mit einem Wert von 0, nicht jede alte Schatztruhe im Meer ist eben auch gefüllt. Witziger Weise gibt es auch hier eine farbliche Abgrenzung voneinander. Im Fachwasser noch weiß, dann aber Bronze, Silber und zuletzt Gold für die besonderen Schätze, tolle Umsetzung! Ich mag diese Liebe zum Detail.
Insgesamt spielen wir über 3 Runden, also 3 Tauchgänge. Niemand kann in einer Runde mehrmals tauchen, zurück an Bord machen wir eine Pause bis der letzte wieder oben angekommen ist.
Wenn wir also am Zug sind und bereits Schätze gesammelt haben, verringert sich zuerst einmal die Sauerstoffreserve um 1 Einheit pro Schatz aus diesem Tauchgang. Auch wenn der Tank leer ist, führen wir unseren Zug noch aus und werfen dann die 2 Spielwürfel (Sie haben jeweils die Augen von 1-3 zweimal darauf) und gehen in Blickrichtung unserer Figur vorwärts, d.h wir entscheiden uns immer am Ende unseres letzten Zuges, ob wir später tiefer tauchen werden oder umkehren. Andere Taucher werden übersprungen.
Aber Vorsicht: Jeder Schatz im Gepäck verringert das Würfelergebnis um 1!
Der Heimweg, schwer beladen mit Gold und Geschmeiden, benötigt also auch wirklich eine gehörige Portion Würfelglück im Gepäck!
Auf dem Zielplättchen kann man
einfach stehen bleiben
Schatz einsammeln und an seine Stelle einen Leerschritt legen
Leerschritt entfernen und einen Schatz wieder ablegen
Wer nun nach dem Leeren des Tanks bereits an Bord ist, hatte einen erfolgreichen Tauchgang, die verlorenen Schätze der anderen werden in 3er Stapeln ans Ende der Schatzschlange gelegt. Gleichzeitig entfernt man alle Leerschritte, der Weg in die Tiefe wird kürzer und die Risikobereitschaft vieler am Tisch steigt.

Und Risiken muss man eingehen, wenn man gewinnen will. Geht es dann allerdings schief, hilft nur gleich nochmal eine Crew anzuheuern. Bei einer Spieldauer von ca. 15 min. ist das aber auch gar kein Problem.
Ahoi Matrosen!
In der Tiefe gibt es Vieles zu entdecken - Spielspaß garantiert!
Kennst du Klong und kommt da ein ähnliches Spielgefühl auf?