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Village Green: Solospiel oder Solitär?

  • gelaswind
  • 11. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Kennt Ihr das auch?

Alle um mich herum sind in irgendetwas vertieft, der Fernseher läuft, Tablets sind in Betrieb, irgendwo im oberen Stock unseres Hauses schmettert ein Radio und ich sitze am Esstisch und suche eine Nische für mich.

Mein Blick schweift übers Regal (oh nein! mittlerweile sind es Regale.... :-)) und ich diskutiere mit mir....

Nein, ich will keine epische Schlacht und auch keine Produktion, wo mir nach 45 Minuten klar wird, dass es doch eine Ressource zu wenig war in meinem 4. Zug.... Etwas Kleines, etwas Leichtes und etwas, das zu einer äußerst leckeren Tasse Tee passt (Schwarz mit Milch ohne Zucker!) und das diesen grauen, kalten Januartag dort draußen vor dem Fenster aufhellt.

Und da steht es auch.... ganz oben im umfunktionierten CD-Regal.... Es hat mich im letzten Sommer schon fasziniert und neben der Erinnerung an dieses Foto steigt ein Gefühl von Gemütlichkeit beim Blick auf den Spielkarton in mir auf.

Jetzt muss ich Teewasser aufsetzen :-)


VILLAGE GREEN vom Autor Peer Sylvester


Es ist nicht das erste Spiel von ihm, was bei uns eingezogen ist und jedes Mal, wenn ich den Schachteldeckel öffne, bin ich gefühlt im England von Inspector Barnaby. Die älteren Teile dieser Serie habe ich schon so oft gesehen, dass ich sie montagabends eher als Hörspielbegleitung beim Solospielen nutze. Und genau hier sind wir beim starken schwarzen Tee typisch englisch mit Milch, der in jedem Festzelt ausgeschenkt und nach jedem Mord als Allheilmittel gekocht wird.

Im Kartenspiel jedoch gibt es keine Morde aber so wie im Midsummer der Serie scheinbar auf jedem Dorfplatz fortlaufend irgendeinen Wettbewerb, Jahrmarkt oder ein Jubiläum statt zu finden scheint, dreht sich hier alles um einen "Mein Dorf soll schöner werden" Wettbewerb. Denn wir treten im jährlichen Gartencontest mit unserem Wunschdorf an und sorgen mit wunderschönen Teichen, Beeten, Pavillons oder Baumgruppen dafür, dass die Jury uns zum Sieger kürt.....

Die Atmosphäre entsteht dabei durch die von Johanna Rosa herrlich illustrierten Karten, die neben den spielrelevanten Symbolen und passenden floralen Motiven auch liebevoll integrierte kleine Details aus dem Dorfleben enthalten.



Jeder Landschaftsgärtner arbeitet an seinem eigenen Dorf. Meine erste Wahl fällt dabei immer auf "Lower Aynesmore", ich mag die Margarittenam am Ortsschild....

In der linken oberen Kartenecke sieht man eine Blüte in rot, gelb oder lila und eine der drei Blüten Petunie, Lilie oder Rose.








Jede Karte zeigt kleine Szenen aus dem Dorfleben. Eine Freiluft-Turngruppe, der Fischreiher am See oder eine Familie beim Picknick. Herrlich kitschige Landromantik a la Inspector Barnaby eben nur ohne Mord.....











Das Spielprinzip:


Village Green ist ein reines Kartenspiel für 1-5 motivierte Gartenplaner:innen. Der Verlag hat es auf das Altersschema 14+ gesetzt, was ich für absolut übertrieben halte, denn es ist ein Logikpuzzle, was bereits zum Ende der Grundschulzeit völlig problemlos funktioniert. Allerdings spricht die Grafik auch nicht jeden Erwachsenen an.

Es gibt 60 Motivkarten im Karton, die florale Szenen und 30 Siegbedingungskarten, die eine Gartenauszeichnung darstellen. Alle Dorfkarten außer den Rasenjokern tragen eine von drei Blumensorten in jeweils einer der drei Farben als Symbol in der linken Ecke.

Unabhängig von der Spieleranzahl liegen in der Tischmitte 3 Dorfkarten und 3 Karten mit Siegpunktbedingungen aus.

Das Ziel jeden Spielers ist es vor sich ein eigenes 3x3 Raster aus Dorfkarten auszulegen an dessen Spalten und Reihen jeweils eine Siegbedingungskarten anliegt. Die Bedingungen oberhalb der Spalten liegen bei Spielbeginn bereits aus, sodass man bereits ein paar Vorgaben hat, bevor es losgeht.

In jedem Zug darf nun eine Karte ausgelegt werden entweder aus den eigenen Handkarten (3 bei Spielbeginn) oder aus der allgemeinen Auslage.

Es endet, wenn beim ersten Gartenplaner alle Plätze der Auslage belegt sind.


Wie man sieht, besitze ich noch eine englische Version. Mittlerweile ist es aber auch auf deutsch im Handel erhältlich.

Die Siegbedingungskarten beziehen sich immer entweder auf das Blütensymbol in der linken Ecke oder auf die Charakteristik der Karte unterhalb vom Bild. Es gibt verschiedene Symbole wie drei Baumarten, Pavillons (auf den Bildern sieht man dann einen Pavillion, eine Statue oder einen Springbrunnen) Rasenjokern oder Seen.






Ich liebe diese kleinen solitären Puzzle, wobei das Wort "solitär" hier keinerlei negativen Beiklang hat. Jeder am Tisch ist mit der eigenen Auslage beschäftigt und wenn meine anvisierte Karte von einem Mitspieler genommen wird, hoffe ich direkt, dass die nächste aufgedeckt Karte noch besser passt. Und so eignet es sich eben auch ganz hervorragend zum Solospielen.

Neben dem Überblick über die sich kreuzenden Siegbedingungen benötigt man eine gesunde Portion Glück damit auch die letzte Karte ins Raster passt. Wenn nicht, ist es auch kein Problem, es spielt sich so kurzweilig, daß man direkt nochmal die Gummistiefel anziehen und ein schöneres Beet anlegen will......


Probiert's doch einfach einmal aus!






 
 
 

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